Hanfkäse: Eine Alternative für die Wertschöpfungskette Milch?

Niedersachsens Landwirtschaftsministerin informiert sich über Hanf-Projekt

Im Juli besuchte die niedersächsische Agrarministerin Miriam Staudte im Rahmen ihrer Sommerreise den Hof Fleming in Löningen. Der Hof ist einer von fünf Partnern im Verbundprojekt „Cooperative Hemp – Entwicklung eines Hanfbasierten Molkereiprodukts unter Einbeziehung der Wertschöpfungskette“. Das DIL leitet das von der EU mit 400.000 Euro geförderte Projekt, das im Dezember nach 2,5 Jahren Laufzeit ausläuft. Die Projektpartner untersuchen, ob und wie sich Nutzhanf (Cannabis sativa L.) langfristig in den niedersächsischen Ackerbau integrieren lässt – und auch, wie er sich gewinnbringend verwerten lässt. Das Ergebnis der intensiven Produktentwicklung, für die das DIL verantwortlich ist, konnte Ministerin Staudte im vergangenen Juli verkosten. Nutzhanf ist aber nicht nur als Rohstoff für Käse und andere Lebensmittel geeignet, auch seine Nebenströme bieten Potenzial als Futtermittel oder Baustoff. Die Kulturpflanze punktet daneben mit schnellem Wachstum, einer hohen Krankheitsresistenz und ihrem Ruf als „Superfood“.

„EIP-Vorhaben wie Cooperative Hemp sind wichtig, weil sie nicht nur die Biodiversität auf den Äckern erhöhen, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe stärken können. Der Markt für pflanzliche Lebensmittelalternativen wächst seit Jahren, und Nebenerzeugnisse wie Hanfstroh können vielfältig verwertet werden. Die Milchwirtschaft verfügt über viel Wissen, welches hier zum Tragen kommt“, so Dr. Henning Müller, Mitinitiator des Vorhabens. 

Bildunterschrift: Ministerin Miriam Staudte mit Ralf Hinrichs (Mitte; Molkerei Ammerland) und Dr. Henning Müller (rechts; Hof Fleming). Bildrechte: ML/Timo Jaworr