DIL steht künftig auf dem Stundenplan der AGQ-Schüler Artland Gymnasium und Forschungsinstitut vereinbaren Zusammenarbeit


Warum sich nicht vor Ort vernetzen, um so gemeinsam auf ein Ziel hinzuarbeiten – nämlich dem Fachkräftemangel in der Region entgegenzuwirken? Das dachten sich der Leiter des Artland Gymnasiums Quakenbrück, OStD Manfred Ernst, und der Direktor des Deutschen Instituts für Lebensmitteltechnik, Dr. Volker Heinz. Sie unterzeichneten an diesem Freitag einen Kooperationsvertrag, der den Schülern des Gymnasiums praxisnahe Einblicke in die Lebensmittelbranche ermöglichen soll.

Schon heute haben Unternehmen Schwierigkeiten, Fachkräfte mit den passenden Qualifikationen zu finden. Davon ist auch die Lebensmittelwirtschaft betroffen, der viertgrößte Industriezweig Deutschlands. Da sich das Zentrum der Lebensmittelbranche im Nordwesten Deutschlands und damit auch in unserer Region befindet, gilt es schon frühzeitig die Weichen für einen Fachkräfteaufbau und damit für einen Wissens- und Kompetenzerhalt zu stellen.

Im Rahmen der nun beschlossenen Kooperation zwischen dem Artland Gymnasium und dem Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik soll verstärkt Praxis in den Schulalltag gebracht werden. So Dr. Heinz: „Das DIL ist ein Forschungsinstitut, das Innovation von unterschiedlichsten Seiten beleuchtet: angefangen bei der Entwicklung von Produkten wie Nussriegel, Eis und Wurst über die Optimierung der Produktionsprozesse in der Industrie, bis zum Bau von Spezialmaschinen und der Verbesserung der Lebensmittelsicherheit. Da liegt es nahe, dass wir unsere Erfahrungen nutzen, um den Nachwuchs bei der beruflichen Orientierung zu unterstützen. Mit der Kooperation haben wir jetzt die Möglichkeit, den Schülern, aber auch den Lehrern das spannende und vor allen Dingen vielseitige Feld der Lebensmittelverarbeitung nahezubringen und fachliche Einblicke zu ermöglichen“.

Ganz konkret gestaltet sich die Kooperation durch diverse Informations- und Austauschmaßnahmen. So betreuen DIL-Mitarbeiter Facharbeiten von Schülern und nehmen an Berufsinformationstagen des Gymnasiums teil. Klassen können das DIL vor Ort besichtigen sowie Schüler Praktika im Institut absolvieren. Denjenigen Schülern, die sich ernsthaft für eine berufliche Tätigkeit in der Lebensmittelbranche interessieren, stehen die Wissenschaftler im Rahmen eines Mentorprogramms beratend zur Seite.

„Wir freuen uns, dass wir durch diese Zusammenarbeit unseren Schülern zusätzliche berufsbezogene Einblicke bieten können.“ so Schulleiter Ernst. „Den Schülern kann überdies der Übergang in das Studium erleichtert werden und wir als Schule profitieren davon, dass wir verstärkt auf die Bedarfe der Wirtschaft aufmerksam werden. Wir hoffen, dass wir durch die gemeinsamen Maßnahmen das Interesse der Schüler an einem spannenden Tätigkeitsfeld mit Zukunft wecken können.“

Auch von Seiten Quakenbrücks wird die Initiative begrüßt, so Stadtdirektor und Samtgemeindebürgermeister Scholz: „Als Stadt freuen wir uns natürlich, dass sich die Institutionen vor Ort zusammen stark für die Region machen.“ Dem fügt Kreisrat Dr. Kassing, der in seiner Funktion als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des DIL bei der Vertragsunterzeichnung anwesend war, hinzu: „Es ist wichtig, zukünftige Fachkräfte aus der Region heraus aufzubauen und auf lange Sicht betrachtet auch an die Region zu binden, um somit eine Know-How-Abwanderung zu verhindern“.

Die Nachwuchsförderung ist übrigens kein neues Thema für das DIL. Seit 2008 ist das Quakenbrücker Institut in der Lehre der Hochschule Osnabrück (ehemals Fachhochschule Osnabrück) tätig. Studierende des Studiengangs „Wirtschaftsingenieurwesen Lebensmittelproduktion“ absolvieren in den Laboren und im Technikum des DIL unter Anleitung der Institutsmitarbeiter Praktika und Übungen.