NIHK und DIL organisieren Forum „Exportförderung für die Agrar- und Ernährungswirtschaft“

Sind langfristige Investitionen auf dem russischen Markt derzeit eine Option? Was hat es mit dem „Tefloneffekt“ der thailändischen Wirtschaft auf sich? Rund 40 norddeutsche Unternehmer wollten diesen und weiteren Fragen auf den Grund gehen und besuchten am Dienstag das Deutsche Institut für Lebensmitteltechnik (DIL) in Quakenbrück.

Der Grund: Der Niedersächsische Industrie- und Handelskammertag (NIHK) richtete gemeinsam mit dem DIL das Forum „Exportförderung für die Agrar- und Ernährungswirtschaft“ aus. Die Veranstaltung wurde von DIL-Direktor Dr. Volker Heinz und dem Präsidenten des NIHK, Gert Stuke, eröffnet. Beide Redner thematisierten in ihrer Begrüßung die wachsende Bedeutung globaler Entwicklungen für die regionale Ernährungsbranche. Christian Kircher, Leiter des Bereiches Planung und Organisation (DIL) führte mit einer agilen Moderation durch die Veranstaltung

Unterstützung in der Erschließung neuer Märkte
In den folgenden Vorträgen erläuterten Dr. Artur Ickstadt vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sowie Dr. Gerd Fleischer von Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Ihren Vorträgen die Fördermöglichkeiten und -programme für Unternehmen. Sie wiesen auch noch ein Mal explizit auf die Teilnahmemöglichkeit an organisierten Delegationsreisen in die verschiedenen Zielmärkte hin, bei denen interessierten Unternehmen wichtige Ansprechpartner für potenzielle Projekte sowie grundlegende Gegebenheiten der Länder vermittelt werden.

Gute Marktchancen trotz politischer Konflikte
Im weiteren Verlauf des Forums wurden drei Regionen vorgestellt: ASEAN-Staaten (Südostasien), Lateinamerika (Schwerpunkt: Brasilien) und Russland. In seinem Vortrag über die Marktchancen in der ASEAN-Region ging Jörg Buck, Geschäftsführer des German-ASEAN Chamber Networks und der Deutsch-Thailändischen Handelskammer unter anderem auf die Robustheit der thailändischen Wirtschaft ein. Dieses Phänomen beschrieb er als „Tefloneffekt“ und konstatierte, dass selbst politische Unruhen an der Ökonomie abperlen würden.In ihrem Vortrag zu den Exportmöglichkeiten nach Lateinamerika klärte Dr. Claudia Bärmann Bernard, Leiterin der Rechtsabteilung der Deutsch-Brasilianischen Industrie- und Handelskammer die Teilnehmer über das enorme Potenzial deutscher Produkte für den brasilianischen Markt auf. Wie ihr Vorredner ging auch sie auf die soziale Spannungen vor Ort ein. Laut ihrer Einschätzung schränkten diese die Exportaktivitäten aber nicht wesentlich ein. In Bezug auf die Zusammenarbeit mit Russland stellte Ina Riesen, Außenwirtschaftsberaterin bei der Industrie- und Handelskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim, eine Umfrage unter deutschen Unternehmen zur gegenwärtigen Lage der wirtschaftlichen Beziehungen vor. Das Ergebnis: Das operative Geschäft sei durch den derzeitigen Konflikt kaum betroffen. Lediglich die Bereitschaft deutscher Unternehmer zu langfristigen Investitionen auf dem russischen Markt sei zurückgegangen.