Forscher aus 33 Ländern trafen sich zur iFOOD2011 beim DIL

Großer Beitrag zu nachhaltigen Lebensmitteln durch „Nonthermische Verfahren“ erwartet

Quakenbrück. Nachhaltigkeit und Effizienz bei der Produktion von Lebensmitteln waren zwei überragende Thema bei der am 14. Oktober 2011 zu Ende gegangenen „iFOOD2011 – Innovation Food Conference“ des Deutschen Instituts für Lebensmitteltechnik (DIL) in Osnabrück und Quakenbrück. Rund 200 Forscher und Wissenschaftler aus 33 Nationen weltweit hatten sich vom 11.bis 14. Oktober in Niedersachsen getroffen, um ihre neuesten Forschungsergebnisse auszutauschen.

In der Regel dauert es mindesten 3 bis 5 Jahre bis die Ergebnisse der Grundlagenforschung in konkrete Lebensmittel umgesetzt sind. So war am Ende dieser Konferenz absehbar wohin die Entwicklung bei neuen Nahrungsmitteln gehen wird: Reduzierung von chemischen Zusatzstoffen, bessere Nutzung der Rohstoffe zur Vermeidung von Reststoffen (reduce the waste), Verminderung des Energieeinsatzes, Beibehaltung des natürlichen Geschmacks und dies bei verlängerten Haltbarkeit.

Was sich zunächst als Quadratur des Kreises anhört, demonstrierten die Forscher in ihren vielfältigen Vorträgen über ihre Forschungsergebnisse des vergangenen Jahres.

So wies bereits Prof. Marc Hendrickx von der Universität Leuven (Belgien) in seinem Einleitungsreferat auf die „grünen Perspektiven“ der bei dieser Konferenz diskutieren neuartigen nichtthermischen Verfahren hin.
Beschäftigt sich die Foodindustrie zurzeit noch mit traditionellen Verfahren, so bieten zum Beispiel das moderne Hochdruckverfahren eine vollständig andere Art der Produktion an: statt mit Wärme und/oder Zusatzstoffen werden die Produkte hohen Drücken von 7.000 bar ausgesetzt. Dabei bleibt der natürliche Geschmack erhalten, wird der Energieaufwand reduziert, auf Zusatzstoffe verzichtet sowie eine sinnvolle Haltbarkeit erreicht.
Prof. Stephan Töpfl, DIL, verdeutlichte wie man mit dem Verfahren der Gepulsten eklektischen Felder nachhaltige Getränke aus Obst, Gemüse und Milch herstellen kann oder mit effizienter gewonnenem Baumwollöl die Versorgungsprobleme des asiatischen Kontinents mit preiswerter moderner Technologie verbessern kann.

Prof. Kazutaka Yamamoto vom National Food Research Institute in Japan verdeutlichte in seinem vielbeachteten Report die neuen Möglichkeiten durch Hochdruck bei der Produktion von Teigprodukten aus Reismehl.

„Bei dieser Konferenz wurde an vielen Beispielen deutlich gemacht, wie wir die Produktionsprozesse der Lebensmittelindustrie verändern können und müssen, damit die Ziele  einer nachhaltigen Produktion erreichbar werden. Dazu sind fundamental veränderte Prozesse erforderlich.“ fasst  Prof. Dietrich Knorr von der TU-Berlin sein Resümee der Konferenz zusammen.

Bei einem Besuch des DIL in Quakenbrück am Donnerstag zeigten sich die Teilnehmer besonders beeindruckt von den vielfältigen Möglichkeiten des einheimischen Forschungsinstituts. Gerade das seit 3 Jahren betriebene „Hochdruck Application Center“ fand vielfältige Beachtung. Ebenso die breitgefächerten analytischen Installationen.

„Es war uns eine große Ehre und Freude die führenden Forscher auf diesem Gebiet nach Peking und Chicago jetzt in Osnabrück und Quakenbrück begrüßen zu können.“ fasst Dr. Volker Heinz seine Empfindungen zusammen und ergänzt, „Neue Impulse für die Umsetzung in der Industrie wurden gegeben, aber auch die Richtung für die Forschungen der nächsten Monate mit Zielsetzung Ergebnispräsentation bei der Konferenz 2012 in Melbourne, Australien, besprochen.“