DIL nimmt NMR-Technologie für Herkunftsnachweis in Betrieb

Workshop „NMR-Spektroskopie in der Lebensmittelanalytik“, 14 März 2018

Ein großer Magnet mit einer Messzelle in der Mitte – mit der Kernspinresonanzspektroskopie ist die Herkunftsbestimmung von Lebensmitteln schon heute möglich und Probleme wie Food Fraud (Lebensmittelverfälschungen) könnten schon bald der Vergangenheit  angehören. Im Januar 2018 nimmt das Deutsche Institut für Lebensmitteltechnik sein neues NMR-Labor in Betrieb. Mit dem dort installierten supraleitenden Magneten können verschiedenste Produkte wie Fruchtsäfte, Weine und Honig und voraussichtlich bald auch  Pflanzenöle, hinsichtlich ihres Inhaltsstoffprofils untersucht werden. Analysenergebnisse wie „Äpfel aus Norddeutschland“ oder „100 Prozent Fruchtanteil“ lassen sich zukünftig mit sehr hoher statistischer Sicherheit > 99%, in nur 15 Minuten am Quakenbrücker Institut  realisieren. Ermöglicht wird dies durch die Auswertung großer Daten-mengen, aus denen individuelle Fingerabdrücke von Rohstoffen und Produkten abgeleitet werden.


Das DIL plant in zukünftigen Forschungsprojekten die Ausweitung der NMR-Methoden auch auf Produkte tierischen Ursprungs, wie z.B. Fleisch- und Fleischwaren. Die Realisierung  geeigneter Datenbanken für diesen Bereich ist ein sehr ambitioniertes Vorhaben, da hier auch Faktoren wie Haltung, Fütterung und geographische Lage mit berücksichtigt werden müssen. Dies setzt eine weitaus größere Datensammlung authentischer Proben voraus. Die Einrichtung des NMR-Labors sowie die Anschaffung des Spektrometers wurden durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklungen gefördert.