„Gute Lebensmitteltechnologen sind heutzutage mehr als wichtig“, richtet sich Volker Heinz, Leiter des Deutschen Instituts für Lebensmitteltechnik (DIL) in Quakenbrück an die jungen Nachwuchswissenschaftler. Für zwei Tage waren 13 Doktoranden aus ganz Europa zu Gast im Artland. Sie präsentierten ihre Forschungsarbeiten aus dem Bereich der Lebensmittelverarbeitung beim „European Workshop on Food Engineering and Technology“.
Das bedeutet auf Deutsch in etwa „Lebensmitteltechnologie und Verfahrenstechnik“. Die Europäische Föderation für Chemie-Ingenieur-Wesen (EFCE) und die Europäische Föderation für Lebensmittelwissenschaft und Technologie (EFFOST) organisierten dieses Treffen bereits zum achten Mal für junge Wissenschaftler aus ganz Europa, die sich in ihrer Doktorarbeit mit Themen aus dem Bereich Lebensmittelverarbeitung auseinandersetzen. Gastgeber ist in diesem Jahr das DIL in Quakenbrück, Sponsor der Nahrungsmittelkonzern Nestlé.
„Der Workshop gefällt mir deshalb so gut, weil wir eine kleine Runde sind. Anstatt uns ausschließlich Vorträge anzuhören, können wir uns über unsere Arbeiten austauschen und über unser Heimatland hinaus Doktoranden kennenlernen“, sagt die Französin Emna Chichti bei einem Gespräch im DIL. Der Workshop läuft so ab, dass jeder Teilnehmer seine Forschungsarbeit den anderen Nachwuchswissenschaftlern aus Frankreich, Deutschland, Irland, Italien, Griechenland, Großbritannien und Israel präsentiert.
Dass Lebensmittelverarbeitung ein breites Forschungsfeld ist, wird bei den Vorträgen deutlich. „Unsere Themen sind unterschiedlich, jeder hat seinen eigenen Forschungsschwerpunkt“, fügt Erika Georget, die ihre Doktorarbeit am DIL durchführt. Anders als bei großen Konferenzen könne man aber die Beiträge im Anschluss intensiver diskutieren. Auch Alexander Mathys vom DIL Quakenbrück, der den Workshop vor Ort organisiert, findet, dass der wichtigste Aspekt des Workshops das „Networking“ sei.
Der Workshop endet mit der Vergabe des auf 2500 Euro dotierten „Julius Maggi Research Award“. In Anlehnung an den Schweizer Julius Maggi (1846-1912), dem Erfinder der berühmten braunen Maggi-Würze, zeichnet eine Jury um DIL-Leiter Volker Heinz, Dietrich Knorr (Technische Universität Berlin) und Ulrich Bobe (Nestlé) die drei besten Vorträge aus. Maggi-Award Gewinner ist David Lloyd von der University of Birmingham. Erika Georget (Leibniz-Universität Hannover, DIL) und Delphine Huc (AgroParisTech, Massy) werden ebenfalls ausgezeichnet.
Quelle: Lena Stangenberg (Bersenbrücker Kreisblatt)