iFood Conference auf der Anuga 2015

Internationale Experten im „Food-Puzzle“

Quakenbrück / Köln / Die Welt. Was haben Lebensmittelwissenschaftler, Marktforscher, Politiker, Ökonomen sowie die Lebensmittelindustrie- und der Handel gemeinsam? Sie alle zog es auf die weltgrößte Ernährungsmesse, die Anuga. Rund 160.000 Fachbesucher aus 192 Ländern kamen vom 10. bis 14. Oktober 2015 zur Anuga nach Köln. Die Rheinmetropole wurde – zumindest in Sachen Ernährung – wieder einmal für einige Tage das Tor zur Welt. Mitten drin: Die Innovation Food Conference, organisiert vom Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik. Die zweitägige Vortragsveranstaltung widmete sich den sogenannten Food Mega Trends und brachte zusammen was zusammen gehört: Themen wie Digitalisierung (Industrie 4.0), Verbrauchertrends, Technologie und Industriekonvergenzen.

Innovation Food Conference 2015: Vier Themen, 15 Referenten, 150 Besucher aus 20 Nationen

Die Innovation Food Conference (kurz: iFood Conference) wird seit 2011 vom Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik (DIL) organisiert. Dieses Jahr fand die Veranstaltung zum ersten Mal in Kooperation mit der Anuga statt. Ziel der iFood Conference ist die Etablierung eines grenzüberschreitenden Dialoges Zukunftsfähigkeit der globalen Ernährungswirtschaft.

Volker Heinz, Leiter des Deutschen Instituts für Lebensmitteltechnik (DlL) formuliert seinen Anspruch wie folgt: „Neuerungen setzen sich in der Praxis langfristig nur durch, wenn sie im System richtig aufgestellt sind. Das DIL strebt bei der Entwicklung von Innovationen danach, seine Projekte auf Kenntnis von möglichst vielen relevanten Faktoren zu stützen. Durch einen kontinuierlichen Austausch zwischen Wissenschaft und Industrie lassen sich aktuelle Trends sowie Wünsche und Ansprüche an das Konzept „Ernährung“. Die jeweiligen Einflussfaktoren liegen allerdings nicht ausschließlich im produktionstechnischen Bereich, sondern auch in gänzlich anderen Fachgebieten, die auf den ersten Blick wenig mit unserer Arbeit zu tun haben“. Heinz ist zufrieden mit dem Verlauf der Konferenz. Auch die Zahlen überzeugen. Die zweitägige Veranstaltung zog 150 Teilnehmer aus 20 Nationen an. Doch dem DIL-Vorstand geht es vielmehr um die Qualität des Dialoges, den er mit seinem Team ins Rollen gebracht hat. „Was mich besonders freut ist die Zusammensetzung unserer Zuhörer und Referenten. Wir konnten nicht nur Forscher und Industrievertreter überzeugen, sondern auch die Politik, Verbände und den Handel für unsere Sache gewinnen. Mit Blick auf die nächste iFood Conference im Jahr 2017 müssen wir hier anschließen.“,  fasst Heinz zusammen.

Über vegetarisches Wasser im Online-Shop und den empfindsamen Verbraucher

Damit spielt Heinz auf die Vielfalt der Vorträge auf der zweitägigen Veranstaltung an. Aus der Politik war Olaf Lies, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, nach Köln gereist, um in seinem Vortrag die Relevanz des aktiven Wissensaustausches für Innovationen in der Lebensmittelproduktion hervorzuheben. Doch auch feste Größen der Food Branche wie Trendforscherin Hanni Rützler durften nicht fehlen. Sie legte in verschiedenen Szenarien dar, wie die Ernährung von morgen aussehen könnte. Von der Insektenfarm für zu Hause bis zum Fleisch aus der Petrischale – die Österreicherin lies tief blicken. Aus einem ökonomischem Blickwinkel durchleuchteten Christian Janze (Leiter der Deutschen Agri-Business Initiative und Partner bei Ernst & Young, Hannover) sowie Michael Hüther (Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft, IDW) die Thematik. John David Roeg,  (Food and Agribusiness Research, Rabobank) ging in seinem Beitrag auf die Stolpersteine und Herausforderungen der Digitalisierung für Handel und Industrie ein. Er zeigte unter die Schwachstellen vieler Online-Shops auf in denen man durch wenige Klicks zu teilweise erstaunlichen Ergebnissen wie „vegetarischem Wasser gelangt“. Im Bereich „Verbrauchertrends“ konnte Enrico Krien vom weltweit größten Marktforschungsunternehmen Nielsen aufzeigen, wie sich demographische Entwicklungen, aber auch die erhöhte Sensibilität der Konsumenten auf die Kräfteverhältnisse in der Branche auswirken.

Mit neuen Eindrücken zurück in Niedersachsen

Die Veranstalter des DIL sind mit dem erfolgreichen Verlauf der Konferenz auf internationalem Bankett sehr zufrieden. Für sie gilt es jetzt, die neu gewonnenen Eindrücke im Quakenbrücker Institut mit in ihre Forschungsarbeit einfließen zu lassen. Laut Volker Heinz spielt in diesem Zusammenhang auch das NieKE-Netzwerk eine wichtige Rolle. „Die wertvollen Impulse der Konferenz gilt es gemeinsam mit unserem Partner, dem Institut für Strukturforschung und Planung in agrarischen Intensivgebieten der Uni Vechta gemeinsam aufzuarbeiten und in neue Lösungsansätze für die regionale Branche umzusetzen.“

Weitere Informationen, O-Töne und Bildmaterial:
www.ifoodconference.com
Sebastian Biedermann (s.biedermann@dil-ev.de / 05431.183-286)