2. Nationaler Leguminosenkongress in Leipzig - Einblicke in das LegumES-Projekt

Gastgeber war das neu gegründete „Kompetenzzentrum Proteine der Zukunft“ (ehemals „Strategie- und Koordinierungsstelle Eiweißpflanzen“ des BLE) in Zusammenarbeit mit dem Leguminosen-Expertenforum der DAFA.

Vom 7. bis 10. Oktober 2024 fand in Leipzig der 2. Nationale Leguminosenkongress statt. Gastgeber war das neu gegründete „Kompetenzzentrum Proteine der Zukunft“ (ehemals „Strategie- und Koordinierungsstelle Eiweißpflanzen“ des BLE) in Zusammenarbeit mit dem Leguminosen-Expertenforum der DAFA.

Die Eiweißpflanzenstrategie des BMEL entwickelt sich derzeit zu einer umfassenden Proteinstrategie. Seit Frühjahr 2024 stehen in Workshops und Diskussionen mit Akteuren entlang der Wertschöpfungskette pflanzliche Proteinquellen wie Leguminosen, Algen, Pilze und Nüsse im Fokus. Dabei werden sowohl innovative als auch etablierte Verarbeitungstechnologien betrachtet. Die Veröffentlichung der BMEL-Proteinstrategie ist für Frühjahr 2025 geplant und wird den Rahmen für die Arbeit des „Kompetenzzentrums Proteine der Zukunft“ am BLE vorgeben.

Auf dem Kongress stellte das DIL Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik e.V. seine Forschung zur „Verwertung der Lupinenschale als Nebenprodukt der Proteinproduktion aus LCA-Perspektive“ vor. Diese Arbeit wurde von Abbigel Sadhu aus der Food Data Group unter der Leitung von Prof. Dr. Sergiy Smetana geleitet. Die Verarbeitung von Leguminosen zur Proteinproduktion führt zu Umweltbelastungen wie Treibhausgasemissionen, Ressourcenverbrauch und Landnutzungsänderungen. Während des Prozesses entstehen Nebenprodukte, die auf unterschiedliche Weise genutzt werden können. Lebenszyklusanalysen (LCAs) bieten dabei wertvolle Erkenntnisse, um Strategien zur Minimierung negativer Umweltauswirkungen und zur Förderung der Nachhaltigkeit in der Leguminosenverarbeitung zu entwickeln.

Diese Forschung ist Teil des vierjährigen Projekts „LegumES“ (2024–2027, ID 1011355129), das durch HORIZON EUROPE gefördert wird. Das Projekt vereint 22 Partner aus der EU und zielt darauf ab, die Ökosystemleistungen von Leguminosen und leguminosenbasierten Anbausystemen zu optimieren. Es entwickelt praktische Methoden und Werkzeuge, um die Vorteile von Leguminosen, Fruchtfolgen mit Leguminosen und wildwachsenden Leguminosen in naturnahen Ökosystemen zu überwachen und zu harmonisieren.

Prof. Dr. Sergiy Smetana, Janos-Istvan Petrusan und Abbigel Sadhu aus der Food Data Group des DIL organisieren eine Reihe von Multi-Akteur-Workshops, um strategische Entwicklungsfelder für die Leguminosen-Wertschöpfungskette zu identifizieren. Zudem führen sie Consequential Life Cycle Assessments (cLCA) durch, um die Umweltauswirkungen der Integration von Leguminosen in Wertschöpfungsketten und den Ersatz tierischer Proteine durch leguminosenbasierte Alternativen zu bewerten.